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Öko-Korridor Reppisch

Die Reppisch 

Die Reppisch ist eines der wenigen noch naturnahen Fliessgewässer im Kanton Zürich. Mit einer neuartigen Landumlegung konnte auf einer Strecke von zehn Kilometern eine grosszügige Gewässerparzelle geschaffen werden. Damit ist die Grundlage für die langfristige Erhaltung und ökologische Aufwertung dieses wertvollen Talabflusses geschaffen. Die Integration der Landwirte in die Bewirtschaftung und Pflege des Öko-Korridors Reppisch trägt wesentlich zur erfolgreichen Umsetzung dieses pionierhaften Projektes bei.

Ein Meilenstein im Gewässerschutz

Gewässer

Die Uferzone der Reppisch wird vermehrt nach ökologischen Gesichtspunkten bewirtschaftet und gepflegt. Nach längeren Verhandlungen hat sich das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) mit Grundeigentümern in Stallikon auf eine Landumlegung geeinigt, durch die 20 Hektaren Land am Ufer der Reppisch in den Besitz des Kantons übergehen. Das Projekt hat Pioniercharakter.

Die 25 Kilometer lange Reppisch zwischen Türlersee und Limmat ist noch wenig verbaut. In Stallikon, wo sie sich durch bäuerlich genutztes Land schlängelt, finden sich immer noch gesamtschweizerisch bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Der Regierungsrat hat deshalb im 1995 verabschiedeten kantonalen Naturschutz-Gesamtkonzept festgelegt, das noch weitgehend intakte Fliessgewässer im Reppischtal vorrangig zu fördern. Das 1998 abgeschlossene Landschafts-Entwicklungskonzept (LEK) Albis West enthält die Forderung eines «Öko-Korridors Reppisch», also eines nach ökologischen Kriterien bewirtschafteten zusammenhängenden Raums für die Reppisch. Im selben Jahr liess das für den Hochwasserschutz und Gewässerunterhalt an der Reppisch zuständige Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) das «Natur- und Lebensraum-Konzept Reppisch» erarbeiten. Darin spielt die Vernetzung und Vergrösserung der biologisch und landschaftlich wertvollen Uferzonen ebenfalls eine zentrale Rolle.

Landumlegung mit Pioniercharakter

Eine Vernetzung der verschiedenen Lebensräume sowie die langfristige Erhaltung der natürlichen Abschnitte der Reppisch können am besten erreicht werden, wenn eine genügend grosse Gewässerparzelle im Besitz der Öffentlichkeit ist. Als in Stallikon ohnehin eine landwirtschaftliche Güterzusammenlegung im Gang war, sprang das AWEL auf den Zug auf. 1999 ordnete der Regierungsrat die Landschafts- und Gewässerschutz-Landumlegung Stallikon an, welche die Voraussetzung für einen 6 Kilometer langen Öko-Korridor zwischen Gamlikon und der Gemeindegrenze Birmensdorf schafft. Die Landumlegung hat insofern Pioniercharakter, als sie die erste im Kanton Zürich ist, die nicht dem Autobahnbau oder der landwirtschaftlichen Effizienz dient, sondern allein die langfristige Erhaltung und ökologische Aufwertung einer Flusslandschaft zum Ziel hat. So gehört jetzt nicht nur das Gewässer, sondern auch ein insgesamt zwischen 20 und 50 Meter breiter Landstreifen links und rechts der Reppisch dem Kanton.

Pachtverträge mit ökologischen Auflagen

Mit Landbesitzern, deren Grundstück direkt an die Reppisch-Parzelle grenzt, konnte das AWEL Pachtverträge abschliessen, in denen die Pächter zu einer extensiven Bewirtschaftung verpflichtet werden. Im Gegenzug erhalten die Landwirte Direktzahlungen und Ökobeiträge vom Bund. In einem Bewirtschaftungs- und Pflegeplan hat das AWEL zudem die Massnahmen im Detail festgelegt, welche die Förderung der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten zum Ziel haben. Eine Begleitgruppe ist zuständig für die Bewirtschaftung und Pflege des Gebietes.

Was ist beim Aufenthalt entlang der Reppisch zu beachten?

Damit die empfindlichen Tiere und Pflanzen ungestört bleiben, muss Rücksicht genommen und Störungen vermieden werden. Die Naturschutzgebiete sowie der Öko-Korridor dürfen weder von Menschen noch von Hunden betreten werden. Naturbeobachtungen haben ausschliesslich von den Wegen aus zu erfolgen. Die empfohlenen Rundwege sind im Flyer zum Öko-Korridor Reppisch ersichtlich.

Verein Idee Reppisch (VIR)

Der kleine Verein Idee Reppisch, der es sich mit seinem Vorstand aus jeweils drei aktiven Mitgliedern des Kantonsrates zur Aufgabe gemacht hat, bei Konflikten rund um die Reppisch helfend zur Seite zu stehen, möchte seine Freude über die Schönheiten entlang des Flusslaufs mit Ihnen teilen. Im Sommer 2012 ist deshalb der kleine Wanderführer «Im schönen Reppischtal vom Türlersee bis zur Limmat  [PDF, 1.00 MB]» erschienen. Sie können ihn solange Vorrat auch beim Verein bestellen (www.reppisch.ch). Neben interessierten Einzelpersönlichkeiten kommen unsere Mitgliedorganisationen derzeit aus den Bereichen Gemeindebehörden, Natur- und Vogelschutzvereine, Jagdgesellschaften und Fischereivereine. Nicht als Mitglieder, wohl aber als Beisitzer und Berater, nehmen auch kantonale Fachorgane gezielt an unseren Treffen teil.

Neujahrsblatt Dietikon 2016 – Sonderausgabe «Die Reppisch»

Anlässlich des Tags der Reppisch veröffentlichte der Stadtverein Dietikon eine Spezialausgabe des Neujahrsblatts zum Thema Reppisch. Alles zur Entstehung des Flusslaufes, dem Leben entlang und in der Reppisch sowie interessante Geschichten zu historischen Bauten im Reppischtal sind in dieser Sonderausgabe zu finden. Informationen zum Bezug finden Sie unter www.stadtverein.ch.

Wikipedia-Eintrag zur Reppisch